Am 1. September 2019 jährte sich zum 80. Mal der Überfall der
deutschen Wehrmacht auf Polen und damit der Beginn des Zweiten
Weltkrieges. Aus diesem Anlass hatten die DFG-VK Ludwigsburg und der
Kreisverband DIE LINKE. Ludwigsburg am Sonntag, den 01. Septenber 2019
zu einem Vortrag im Staatsarchiv eingeladen. Oliver Thron referierte zum Thema: „Was damals Recht war… –Die Disziplinierungs- und ‘Blutjustiz’ der Wehrmacht”.
“Achtzig Jahre nach Beginn des grauenhaften Vernichtungskriegs der
Nazis haben wir allen Anlass, am Antikriegstag daran zu erinnern, wohin
das Wiedererstarken von Menschenfeindlichkeit und Rassismus, von
blindwütigem Nationalismus und Militarismus führen kann”, erklärt Konrad Ott,
Sprecher des Kreisvorstand DIE LINKE.Spätestens seit 1944 befand sich
in der Ludwigsburger Flakkaserne das „Gericht der Division Nr. 465
Ludwigsburg“. Dieses Gericht urteilte und richtete u.a. über Männer wie
den Hamburger Karl-Heinz Meyer, der 1944 im Alter von 23 Jahren in
Stuttgart enthauptet wurde. Seiner Biographie gegenübergestellt wird der
Karriereweg eines jener Landgerichtsdirektoren des Gerichts der
Division Nr.465 vor, während und nach der NS-Herrschaft. Ein anderes
prominentes Beispiel ist Hans Filbinger, vom „Furchtbaren Juristen“ zum
Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg.
Wolfram Scheffbuch von der DFG-VK Gruppe
Ludwigsburg: „Die aktuelle Weltlage ist geprägt durch Unsicherheit und
Instabilität. Wir werden nicht nur Zeuge wie ein neuer Aufrüstungswahn
um sich greift, sondern sehen uns mit einer neuen nuklearen Bedrohung
konfrontiert. In einer Zeit, in der alle Atommächte dabei sind ihre
Nuklearwaffen zu modernisieren, steigen die USA aus dem Atomabkommen mit
dem Iran aus und kündigen das Abkommen über nukleare
Mittelstreckensysteme mit Russland.
Welche Ausmaße das neuerliche Wettrüsten erreicht hat, zeigt sich bei
den Militärausgaben. Seit dem Fall des Eisernen Vorhangs waren sie nie
so hoch wie heute: Weltweit belaufen sie sich auf mehr als 1,6 Billionen
Euro. Und auch die Bundesregierung kennt kein Halten. Betrug der
deutsche Verteidigungsetat 2015 noch 33 Mrd. Euro, so ist er inzwischen
auf 43,2 Mrd. Euro gestiegen. Wenn Deutschland die NATO-Vorgabe befolgt,
seine Wehrausgaben bis 2024 auf zwei Prozent des BIP zu steigern, so
läge sein Rüstungsetat in fünf Jahren bei 85 Mrd. Euro.
„Schluss damit!“ fordert Susanne Lutz, Specherin des
Kreisvorstands DIE LINKE. „Statt mit Unsummen das Wettrüsten anzuheizen
fordern wir die Bundesregierung auf, die dafür vorgesehenen Mittel in
ein sozial gerechtes Deutschland und Europa mit nachhaltigen
Zukunftsperspektiven zu investieren.“
Nie wieder Krieg – Nie wieder Faschismus – Für Frieden und Abrüstung