Seit mehr als 100 Jahren machen Frauen in aller Welt am 8. März darauf aufmerksam, dass Gleichstellung von Männern und Frauen im Alltag noch lange nicht erreicht ist. Der Weltfrauentag steht für Solidarität unter Frauen in Deutschland, Europa und weltweit. Der Kreisverband DIE LINKE lädt am Weltfrauentag zu einem Internationalen Frauenfrühstück mit Informationen, Musik und Tanz ein.
Neben
Diskussionen zu aktuellen politischen Themen wollen wir daher beim nächsten
Frauenfrühstück
am 17. Februar – 11.00 Uhr im Cafe Luckscheiter in Ludwigsburg
letzte
organisatorische Details absprechen. Alle interessierten Frauen sind
willkommen.
Der Kreisverband Ludwigsburg der Partei Die Linke hatte am Samstag
letzter Woche zu seinem traditionellen Neujahrsempfang eingeladen, der
diesmal erneut im Staatsarchiv in Ludwigsburg stattfand. Zu Beginn der
Veranstaltung begrüßte der Sprecher des Kreisverbands, Peter Schimke
die zahlreichen Gäste. Schimke, der für seine Partei im Kreistag
Ludwigsburg und im Gemeinderat von Vaihingen/Enz agiert, zollte in
seinem Grußwort der schwedischen Umweltaktivistin Greta Thunberg
Respekt. Mit ihrem „Schulstreik für das Klima“ setze sich die 16-Jährige
weltweit dafür ein, „mit den ausbeuterischen Verhältnissen aufzuräumen,
die unsere natürlichen Lebensgrundlagen und den Zusammenhalt der
Menschen gefährdeten“, hob Schimke hervor. Greta Thunberg widerlege
zudem die gängige Behauptung, dass sich junge Menschen generell nicht
für Politik interessierten. An ihrer „friedlichen Widerständigkeit gegen
Ungerechtigkeit und Unvernunft“ könnten sich alle ein Beispiel nehmen.
Damit leitete Schimke zur Politik im Landkreis über. Auch die hiesige
Region setze in erster Linie nach wie vor auf das Auto. Dabei habe kein
anderes Verkehrsmittel „eine derart zerstörerische Wirkung auf Mensch
und Natur“, so Schimke. Und im Blick auf den Bau neuer Straßen im Kreis
meinte er: „Jeder Euro, der in die Autoinfrastruktur fließt, ist eine
weitere Investition in die Klimakatastrophe“. Als Beispiel dafür nannte
er die Planungen zum Nord-Ost-Ring bei Kornwestheim. Statt permanent
neue Naturflächen als Wohnraum für „privilegierte Schichten“ zu
erschließen, sei es viel wichtiger, für sozialen Wohnungsbau und sozial
integriertes Wohnen mit bezahlbaren Mieten zu sorgen, brachte es Schimke
auf den Punkt. Als einen ersten Schritt hin zu einer Verbesserung des
ÖPNV bezeichnete Schimke den Kreistagsbeschluss zur Planung einer
Stadtbahn im Kreis Ludwigsburg. Dazu müssten indes jetzt noch ein
ÖPNV-Sozialticket und die gebührenfreie Beförderung von Schülerinnen und
Schülern kommen, forderte Schimke.
Den Fokus auf die jüngsten weltpolitischen Ereignisse und die
Friedenspolitik ihrer Partei lenkte anschließend die diesjährige
Gastrednerin Claudia Haydt, die im Mai für Die Linke
ins Europaparlament strebt. Auch bei ihr habe Greta Thunberg „den Nerv
getroffen“, bekannte Haydt. Von der jungen Umweltaktivistin und deren
Widerstand gegen die Mächtigen und Reichen dieser Erde könne man einiges
lernen, so Haydt. Massive Kritik äußerte die Linken-Politikerin an der
EU-Flüchtlingspolitik in der Mittelmeerregion und den Plänen für eine
europäische Armee. Dabei hielten sich die EU-Repräsentanten für
Humanisten, bemerkte Haydt dazu. Äußerst besorgt zeigte sich Haydt auch
über die Kündigung des INF-Vertrags – zunächst durch die USA und danach
durch Russland. Dadurch drohe nun eine neue Aufrüstungsspirale. Die EU
folge der US-Politik „ohne Murren“ und entwickle gegenwärtig
„Großraumfantasien“, beklagte Haydt.
Im
Europaparlament habe sich nur die Fraktion der Europäischen Linken klar gegen
die Gründung einer europäischen Armee positioniert, stellte Haydt weiter fest.
Mit Deutschland als dem stärksten wirtschaftlichen und militärischen Akteur in
Europa sei die EU auf dem Wege zu einer „Deutschen Europäischen Union“.
Vehementen Widerspruch erntete bei Haydt auch der Vertrag zwischen der
Bundeswehr und der Deutschen Bahn vom Januar über 100 Millionen Euro zum
Transport militärischer Güter ins Baltikum. „Wir erleben derzeit wieder das
allmähliche Hineinschlittern in einen Krieg“, befürchtete Haydt. Dagegen setze
Die Linke in Deutschland und Europa eine Politik der Solidarität und des
Friedens. Haydt äußerte Sympathie gegenüber den „Gelbwesten“ in Frankreich. Es
gelte gegen die Wachstumslogik und die Armut in Europa anzugehen, sagte Haydt
schließlich und rief zur Teilnahme an den Kommunalwahlen und der Europawahl am
26. Mai auf.
Musikalisch
wurde der Neujahrsempfang von der Politfolkgruppe DIE MARBACHER umrahmt.
Dienstag, den 29. Januar ab 19.00 Uhr im Gasthof Bären in Bietigheim-Bissingen.
Nachdem wir im Dezember Mal eine Pause eingelegt haben, möchten wir im Januar unsere interessanten Gespräche und Diskussionen weiterführen.
Themenvorschläge:
1. Die Proteste gegen Dieselfahrverbote.
Können/Sollten wir uns diesen Protesten anschließen?
Wie sinnvoll sind diese Verbote und sind es nur umwelttechnische Gründe, die zu dieser Entscheidung geführt haben?
Wie verhalten wir uns gegenüber nationalistischen/rechten Organisationen bei diesen Veranstaltungen?
2. Die gelben Westen
3. Kommunalwahlen im Mai
Wie ihr sehen könnt, geht es auch im neuen Jahr um wichtige Themen. Doch dieses Jahr werden wir viel aktiver werden müssen.
Offene Gespräche sind die Grundlage unseres demokratischen Verständnisses. Daher bitten wir neben unseren Mitgliedern auch politisch interessierte Bürger|innen unserer Region, an unserem Stammtisch teilzunehmen. Eure Anliegen, Fragen und Kritik sind uns wichtig.
Es gibt viel zu besprechen. Ich freue mich über rege Teilnahme.