Mitglieder der LINKEN am Internationalen Frauen*tag am Sonntag vor dem Bietigheimer Krankenhaus.
Die überwiegend weiblichen Beschäftigten die zum Schichtbeginn um 6 Uhr ihren Dienst antraten bekamen eine Rose und eine Karte nach dem Motto: EIN TAG IM JAHR REICHT UNS NICHT, wir fordern den gleichen Respekt und die gleiche Bezahlung das ganze Jahr über.
Am Sonntag, den 1. März traf sich die Frauengruppe
zum Politischen Frauenfrühstück. Zu Gast war Brigitta Meyer,
Landesfrauenbeauftragte der Partei DIE LINKE. Baden-Württemberg. Diskutiert
wurde im Zuge der Strategiedebatte über die Vision einer gerechteren
Gesellschaft.
Die Verteilung von Sorgearbeit geht zu Lasten der
Frauen, diese gesellschaftliche Festlegung führt auch zur Entwertung entlohnter
Arbeit. Typische Frauenberufe werden deutlich schlechter bezahlt und selbst bei
vergleichbarer Arbeit weist der durchschnittliche Bruttostundenverdienst noch
deutliche Differenzen auf. Altersarmut trifft in besonderem Maße Frauen. Gleichberechtigte
Lebensmodelle wären z.B. zu erreichen durch mehr Flexibilisierung und
Verkürzung der Arbeitszeit bei entsprechendem Lohnausgleich. Die
Digitalisierung wird die Arbeitswelt verändern, daraus resultierende
Produktivitätsgewinne müssen auch an die Beschäftigten zurückfließen.
Zur gesellschaftlichen Schieflage kommt, dass Frauen auch in Wirtschaft und Politik häufig noch ausgegrenzt werden. Seit mehr als 100 Jahren haben wir ein Frauenwahlrecht, bei diesem Tempo braucht es weitere hundert Jahre. Frauen sind in der Politik unterrepräsentiert, daher ist ein Paritätsgesetz längst überfällig. Sie engagieren sich viel eher im Ehrenamt, weil männlich dominierte Machtstrukturen in der Politik unattraktiv erscheinen. Nicht die Frauen müssen sich ändern, sondern die Strukturen. Am Weltfrauentag erhalten wir von Männern eine Blume, während wir den Rest des Jahres nicht gehört oder übergangen werden. Darauf kann es am Weltfrauentag nur eine Antwort geben: Wir wollen keine Rosen, sondern den gleichen Respekt und die gleichen Chancen und zwar nicht nur für Frauen sondern für alle Menschen.
Wir rufen daher auf zur Teilnahme an der Demo zum Internationalen Frauenkampftag
am Samstag, den 7. März – 15.00 Uhr,
Treffpunkt Schlossplatz Stuttgart. Wer sich uns anschließen möchte ist
herzlich willkommen. Wir fahren mit der S-Bahn ab Marbach (S 4, Abfahrt 14.25
Uhr, Zustieg in den hinteren Wagen).
Zum Weltfrauentag am 8.
März hatte der Kreisverband Ludwigsburg DIE LINKE zu einem Internationalen
Frauenfrühstück eingeladen. Etwa 20 Frauen fanden sich in der Bürgermühle
Großbottwar ein, um in gemütlicher Runde über Frauenrechte zu diskutieren.
Interessantes wusste
Elisabeth Franke, ehem. Ver.di-Gewerkschaftssekretärin und aktive
Frauenrechtlicher zur Geschichte des Internationalen Frauentags zu berichten.
In Europa wurde er auf Initiative der deutschen Sozialistin Clara Zetkin
eingeführt, mehr als eine Million Frauen gingen 1911 auf die Straße um für ein
Wahlrecht zu kämpfen. 1919 konnten Frauen erstmals wählen und gewählt werden,
aber erst 1962 durften Frauen ohne Zustimmung des Ehemanns ein eigenes Konto
eröffnen und noch bis 1977 benötigte eine verheiratete Frau seine Zustimmung um
einer Erwerbsarbeit nachgehen zu können. Der Kampf der Frauen war immer ein
Kampf gegen Unrecht. Erbittert erkämpft wurde auch der Abtreibungsparagraph
218, dessen Verschärfung nun wieder diskutiert wird. Das Selbstbestimmungsrecht
von Frauen wird immer wieder in Frage gestellt, daher hat sich der
Internationale Frauentag noch lange nicht erübrigt. Auch der Equal-Pay-Day, in
diesem Jahr der 18. März, ist ein symbolträchtiger Tag. Frauen verdienen in
Deutschland im Schnitt 21 % weniger als Männer. Der Equal-pay-day markiert
symbolisch den Tag, bis zu dem Frauen umsonst arbeiten.
Nach
lebhaften Diskussionen und etwas Entspannung durch Kreistänze formulierten die
Teilnehmerinnen ihre Forderungen zum Weltfrauentag, um sie mit Luftballons in
die Welt hinauszuschicken