Einladung zum offenen Stammtisch

„Der Oktober hat eine besondere Bedeutung für Menschen, deren Herz links schlägt.“

Der nächste Stammtisch findet statt am

Dienstag, den 30. Oktober ab 19.00 Uhr im Bären in Bietigheim-Bissingen.

So viele Themen, die wir besprechen sollten:

– wir sollten über die Wirkung unserer Aktionen in den Bereichen steigende Mietpreise, Pflegenotstand und prekäre Beschäftigung sprechen und diskutieren, wie wir diese Aktionen wirkungsvoller gestalten können.
– wir sollten analysieren, warum Die Linke nicht in der Lage ist, die Massen zu bewegen, obwohl sie die einzige Partei ist, die Arbeitnehmer|innen und finanziell schwachen Menschen zur Seite steht.
– wir sollten darüber reden, dass Die Linke eine Partei ist, die aus vielen Mosaikbausteinen besteht und wie wir es schaffen können, noch mehr bürgerliche Bewegungen zu repräsentieren.

Brauchen wir eine linke Sammlungsbewegung? #aufstehen – so heißt die von Sahra Wagenknecht initiierte parteiübergreifende Sammlungsbewegung, die Anfang September an den Start ging.

Die Sammlungsbewegung möchte von außen Druck auf die Parteien ausüben und setzt vor allem auf soziale und ökologische Themen. Wir wollen beim nächsten Stammtisch über die Chancen und Risiken dieser Sammlungsbewegung diskutieren. Dabei ist uns wichtig die Meinungen von Menschen zu hören, die bisher andere Parteien gewählt haben, aber nicht mehr das Gefühl haben, dass diese in ihrem Interesse handeln.

Offene Gespräche sind die Grundlage unseres demokratischen Verständnisses. Daher bitten wir neben unseren Mitgliedern auch politisch interessierte Bürger|innen unserer Region, an unserem Stammtisch teilzunehmen. Eure Anliegen, Fragen und Kritik sind uns wichtig.

Bedingungsloses Grundeinkommen – ein umstrittenes Thema

Am 11. Oktober referierte Andrea Rudolph-Hoffmann (Dipl.-Volkswirtin) in Bietigheim auf Initiative der Frauengruppe DIE LINKE. zum Thema „Wirtschaftsethische Überlegungen zur Armutsbekämpfung“.

Die Wirtschaft läuft rund, doch vom Wachstum profitieren nicht alle Menschen. Immer mehr Beschäftigte arbeiten in schlecht bezahlten, unsicheren Arbeitsverhältnissen. Andrea Rudolph-Hoffmann schilderte aus ökonomischer Sicht die Entwicklung von der sozialen zur liberalen Marktwirtschaft, die sich mit Margret Thather unter dem ideologischen Einfluss von Hayek in Europa durchsetzte. Mehr Markt und weniger Staat lautete das Motto, das zu deregulierten Märkten und umfangreicher Privatisierung führte. Die fortschreitende Digitalisierung wird die Arbeitswelt weiter verändern, der Strukturwandel erfordert politische Weichenstellungen.

Lebhafte Diskussionen folgten zum Bedingungslosen Grundeinkommen, das aktuell mit unterschiedlichen Konzepten wieder europaweit thematisiert wird. Befürworter und Gegner finden sich quer durch alle politischen Parteien. Die Idee ist verführerisch, aber ist sie auch bezahlbar? Wäre eine bedarfsorientierte Grundsicherung nicht gerechter? Empowerment oder Herdprämie, was bedeutet ein Bedingungsloses Grundeinkommen für die Geschlechterdemokratie? Die Auswirkungen sind schwer kalkulierbar und jeder größere Schritt in Richtung eines einheitlichen Grundeinkommens wäre kaum zu revidieren, bedeutet er doch bei zahlreichen Modellen die gleichzeitige Abschaffung aller bisherigen Sozialsysteme. So unterschiedlich die Positionen sind, so eindeutig zeigen sie Gesprächsbedarf. Wie wollen wir in Zukunft arbeiten? In welcher Gesellschaft wollen wir leben? Darüber wird auch weiter zu diskutieren sein