DIE LINKE bei der Fukushima-Demo in Neckarwestheim

Am vergangenen Sonntag haben ca. 800 Menschen am 7. Jahrestag der Atomkatastrophe von Fukushima in Neckarwestheim demonstriert. Auch der Kreisverband Ludwigsburg der LINKEN hatte zur Teilnahme aufgerufen und seine Mitglieder beteiligten sich zahlreich. Der japanische Journalist Masao Fukumoto schilderte anschaulich die Folgen für die Bevölkerung in Japan.
 
Wir leben hier in unmittelbarer Nähe zum Atomkraftwerk Neckarwestheim. Die Erfahrungen von Fukushima und Tschernobyl zeigen, dass kein Atomkraftwerk 100%ig sicher ist und welche Folgen bei einem Störfall entstehen können. Trotzdem sind in der BRD immer noch 7 Atomreaktoren in Betrieb, darunter Neckarwestheim II. Diese AKWs sollen bis 2023 weiteren Atomstrom und Atommüll produzieren. Der beim Rückbau von Atomkraftwerken anfallende gering radioaktive Abrissmüll soll durch „Freimessen“ wie normaler Bauschutt wiederverwendet oder als Müll auf den kreiseigenen Deponien in Schwieberdingen und Vaihingen-Horrheim deponiert werden. Die Lehre für uns kann deshalb nur sein: Sofort abschalten und auch den Abrissmüll weiter gesichert unter Atomaufsicht einlagern. 
 

DIE LINKE unterstützt Bündnis-Demo „Endlich abschalten“ zum Fukushima-Jahrestag

Nach der Reaktorkatastrophe in Japan gingen so viele Menschen wie nie zuvor gegen Atomkraft auf die Straße. In drei Reaktoren des Atomkraftwerks kam es bis zum dahin unvorstellbaren atomaren Super-Gau mit immer noch schwer abzuschätzenden Langzeitfolgen für Menschen und Umwelt. Atomkraft ist eine Hochrisikotechnologie, bei der es keine vollständige Sicherheit gibt. Sicher ist nur das Risiko. Der versprochene Atomausstieg wird verschleppt, nach wie vor sind zahlreiche Kernkraftwerke noch in Betrieb. Nicht weniger problematisch ist der Atommüll, der während des Betriebs aber auch beim Rückbau der Atomkraftwerke anfällt. Ein Großteil des strahlenden Bauschutts wird mittels sog. „Freimessung“ kostengünstig auf Hausmülldeponien verscharrt. Freigemessen und vergessen. Sicherheit suggeriert ein Grenzwert von zehn Mikrosievert, der wissenschaftlich umstritten ist. Eine Auswertung großer internationaler Studien ergab, dass auch geringe Strahlungswerte gesundheitliche Folgen haben.

Rund 3300 Tonnen Bauschutt sollen aus dem stillgelegten Block des Kernkraftwerks Neckarwestheim auf den Mülldeponien Schwieberdingen und Vaihingen deponiert werden. Nachdem sich zunächst eine große Mehrheit des Kreistags gegen diese Einlagerung ausgesprochen hatte, stimmten alle Fraktionen im Aufsichtsrat der AVL einstimmig zu. Allein die Linksfraktion lehnte die Einlagerung ab, hat im Aufsichtsrat aber kein Stimmrecht. Auch das Umweltministerium hatte sich für die Einlagerung in den Mülldeponien ausgesprochen, betriebswirtschaftliche Interessen wiegen offenbar auch in einem grünen Ministerium schwerer als die Risikominimierung für Umwelt und Bürger nach dem Vorsorgeprinzip.

DIE LINKE fordert seit langem das sofortige Abschalten aller Atomkraftwerke sowie ein Beenden des Freimessens. Aus Strahlenschutzgründen muss belastetes Material sicher verwahrt und kontrolliert werden, am besten auf dem Kraftwerksgelände. DIE LINKE beteiligt sich daher an der Demo des Bündnisses „Fukushima-Neckarwestheim“ am 11. März 2018 zum AKW Neckarwestheim mit anschießender Kundgebung. Treffpunkt ist um 13.00 Uhr am Bahnhof in Kirchheim.